A
Bei stetiger Nutzung von Fliesen sind diese einem Verschleiß der Oberfläche in Form von Abrieb ausgesetzt. Damit für die jeweils unterschiedlich stark beanspruchten Bereiche die passenden Fliesen gewählt werden können, existieren fünf verschiedene Abriebgruppen:
- Gruppe I: sehr leichte Beanspruchung (Wandfliesen, Bade- und Schlafzimmer)
- Gruppe II: leichte Beanspruchung (Wohnbereich, Esszimmer)
- Gruppe III: mittlere Beanspruchung (Flur, Treppe, Balkon)
- Gruppe IV: stärkere Beanspruchung (Schulen, Praxen/Krankenhäuser)
- Gruppe V: starke Beanspruchung (Bahnhof, Geschäfte)
Die Fliesen im Handel sind mit der jeweiligen Gruppe gekennzeichnet. Die Einteilung in die Gruppen erfolgt aufgrund des Nutzungsgrads und des wahrscheinlich verwendeten Schuhwerks.
Arbeitsfuge, auch Tagesansetzfuge genannt. Am Ende des Arbeitstages wird sie bei großen Estrichflächen zum Abschluss der bereits ausgegossenen Fußbodenfläche angesetzt. Hieran wird am folgenden Tag mit dem neuen Estrich direkt angearbeitet.
Bei der sogenannten Aufglasurdekoration werden bereits gebrannte Fliesen ein weiteres Mal bearbeitet. Dabei handelt es sich in der Regel um das Aufbringen eines Musters oder Bildes durch Druckverfahren. Die Fliese muss erneut gebrannt werden, damit die Farbe dauerhaft auf der Fliese haftet und sich das Muster mit der Glasur langfristig verbindet.
Sogenannte Ausblühungen können durch Verdunstungswasser des Estrichs oder des Betons entstehen. Wir verstehen darunter Verkrustungen aus Salzen. Wasserlösliche, natürlicherweise im Rohbau enthaltene Salze treten durch Wasserdampf an die Oberfläche. Sie härten in den Fugenkapillaren aus. Ausgehärtet haben sie den Umriss von Blüten. Diese Ausblühungen können auch bei Terracotta vorkommen.
Müssen Ausblühungen wieder entfernt werden, kommt eine grobe Drahtbürste oder ein entsprechender Schleifer zum Einsatz. Gegebenenfalls ist ein Absäuern notwendig (bei Kalk). Es empfiehlt sich, den Belag vorher auf Säurefestigkeit zu überprüfen.
B
Unter Baguette versteht man eine Sonderform der Keramik. Baguettes sind Hohlelemente, die einen runden, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt vorweisen können. Sie kommen als Fassadenelemente zum Einsatz, auch in Form von Doppelbaguettes oder Kastenelementen.
Bei Bahnenware sprechen wir auch von Böden- oder Wandbelägen aus Naturstein. Sie haben die gleiche Breite, die Längen sind variabel. Aus Unmaßtafeln kann Bahnenware geschnitten werden. Der entstehende Vorteil ist die gute farbliche Anpassungseigenschaft. Diese Variante ist höherpreisiger und bringt viel Verschnitt mit sich. Als zweite Möglichkeit bietet sich die industrielle Fertigung aus einem Rohblock, die preiswerter ist. Hier können Probleme mit der Farbanpassung entstehen.
Bewegungsfugen werden unter den Fliesen und auf dem Estrich installiert. Sie dienen in erster Linie dazu, mögliche Bewegungen der Fliesen durch Temperaturänderungen, ungleichmäßige Belastungen oder Feuchtigkeitseintritt abzudämpfen. Um Schäden zu vermeiden, sind sie insbesondere bei Wintergärten, Terrassen und größeren Flächen notwendig. Die Fugenmasse ist dabei möglichst elastisch, damit sie auftretende Spannungen abfedern kann.
Biskuit bezeichnet ein Halbfertigprodukt aus Keramik. Biskuit ist ein schon gebrannter Fliesenrohling, dem die Glasur oder ähnliches noch bevorsteht.
Wandflächen können mit Bordüren gestaltet werden. Es handelt sich um linienhafte Dekorelemente. Wir unterscheiden Flachbordüren, die farbliche Akzente setzen und profilierte Bordüren, die einer Wand die dritte Dimension verleihen.
Jegliche Art von Fliese ist nicht brennbar. Beim Herstellungsverfahren von Fliesen werden diese am Ende des Prozesses bei bis zu 1.250 Grad gebrannt. Dadurch erhalten sie ihre robuste und harte Struktur. Fliesen weisen laut DIN 4102 die höchste Klasse der Feuerwiderstandsdauer auf, die bei 120 Minuten liegt. Was in dieser Zeit kein Feuer gefangen hat, gilt als nicht brennbar. Wichtig dafür ist jedoch die Einhaltung der vorgeschriebenen Herstellungsverfahren von Fliesen. Insbesondere für Haushalte mit Kindern ist die Brennbarkeit eine wichtige Information, da dort schnell mal eine Kerze herunterfallen kann.
D
Die Dampfsperre wird auch als Dampfbremse bezeichnet. Sie soll dafür sorgen, dass in feuchtigkeitsempfindliche Materialien kein Wasserdampf eindringt, der dort möglicherweise kondensiert und so Schaden (oder Schimmel) verursacht.
Die Dampfsperre besteht häufig aus einer Folie (Material Kunststoff oder Aluminium), die dazu da ist, Innendämmungen von Wänden zu schützen.
Dekorfliesen setzen Akzente auf einer sonst einfarbigen Fliesenfläche. Dabei wird auf eine Leerfliese das gewünschte Muster per Hand oder Drucker aufgebracht. Wichtig dabei ist das Zweitbrand-Verfahren: Die Fliesen müssen bereits gebrannt sein, bevor dort ein Muster aufgebracht wird. Im zweiten Brandvorgang wird dieses dann auf die Fliese gebracht. Angeboten werden in der Regel Einzelfliesen mit Mustern – aber auch größere Bilder, die aus mehreren bemalten Fliesen bestehen, sind möglich.
Unter Dichtstoffen sind dickflüssige Acrylate und Silikone zu verstehen, mit deren Hilfe Dehnungs- oder Anschlussfugen abgedichtet werden. Durch die elastische Struktur von Dichtstoffen bleibt die Kante flexibel und reißt nicht. Dichtstoffe wie Silikon sind im Handel in verschiedenen Farben erhältlich, damit sie sich an die farbliche Gestaltung der Fliesen und des jeweiligen Raums anpassen lassen.
Die Druckfestigkeit gibt die Widerstandsfähigkeit von Werkstoffen gegen einwirkenden Druck an.
Laut DIN-Norm wird die Druckfestigkeit von Fliesen in vier Klassen aufgeteilt:
- B3: ab 12 N/mm²: sehr leichte Beanspruchungen (ausschließlich Wandfliesen)
- B2b: ab 18 N/mm²: leichte Beanspruchungen (Bad, Dusche)
- B2a: ab 22 N/mm²: mittlere Beanspruchung (Schlafzimmer, Wohnräume)
- B1: ab 27 N/mm²: starke Beanspruchung (Küche, Diele)
Fliesen weisen in der Regel je nach Materialart einen Wert von mindestens 400 N/mm² auf, weshalb sie als extrem robust und druckunempfindlich gelten. Die Fliesen schützen durch Abfederung von Stößen den darunter liegenden Estrich.
Statt Mörtel findet bei der Dünnbettverlegung bevorzugt Kleber Verwendung, der in einer maximal 4 mm dicken Schicht aufgetragen wird. Die Fliesen werden anschließend zügig in das Bett eingedrückt und positioniert. Unterschieden werden dabei folgende Verlegearten:
- Floating: Auftragen des Klebers auf der Verlegefläche
- Buttering: Auftragen des Klebers auf der Fliesenrückseite
- Kombiniertes Verfahren: Auftragen des Klebers auf Verlegefläche und Fliesenrückseite
Um das Verfahren erfolgreich anwenden zu können, ist ein ebener Untergrund zwingend notwendig. Bei Unebenheiten müssen diese durch Spachtelung zunächst begradigt werden. Im Vergleich zur Dickbettverlegung spart die modernere Methode Material und Zeit.
E
Das Einbrand-Verfahren ist auch als Monoporosa oder Monocottura bekannt. Hierbei werden die Fliesen lediglich einmal gebrannt und sind dann verkaufsfertig. Für ein einwandfreies Endergebnis ist es zwingend nötig, dass die frisch gepresste Fliese im Rohzustand mit der Glasur versehen wird. Durch diesen Vorgang gehen der Rohling und die Glasur eine sehr starke Verbindung ein, die besonders stoßfest und robust ist. Bei getrennten Vorgängen müssten die Fliesen nach dem Auftragen der Glasur erneut gebrannt werden, was bei manchen Materialien zur Porosität führt.
F
Unter Farbechtheit bei Fliesen verstehen wir die Eigenschaften der Glasur der Fliese, ihre Farbe auch unter Umwelteinflüssen aller Art (Sonne, Wasser, Chemie, usw.) beizubehalten. Gerade in Bezug auf Licht wird auch der Begriff Lichtechtheit verwendet.
Unter Fliesenspiegel verstehen wir den Bereich der Wand, der gefliest ist, beispielsweise ganze Wände im Bad oder nur einzelne Flächen in der Küche.
Flussmittel sind kristalline Mineralien wie Quartz, Feldspat oder Alkali-Fluroide. Sie werden in Pulverform auf die Fliesen aufgetragen und anschließend gebrannt. Die Flussmittel schmelzen und verteilen sich gleichmäßig über die Fliese, wodurch die Glasur einer Fliese zustande kommt. Dank des Flussmittels lassen sich Fliesen bei niedrigeren Temperaturen brennen, da der Schmelzpunkt relativ niedrig ist. Insbesondere bei bereits einmal gebrannten Fliesen ist dieses Verfahren wichtig, da diese ansonsten bei zu hohen Temperaturen porös und anfällig für Risse werden.
Bei Feinsteinzeug handelt es sich um trocken gepresste Fliesen, die nicht glasiert werden. Feinsteinzeug kann mit nur einem Brennvorgang oder im Zweitbrand-Verfahren hergestellt werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Robustheit gegenüber Frost und eisigen Temperaturen im Winter aus. Dies begründet sich in der geringen Aufnahme von Flüssigkeiten in Höhe von 0,1 % des Gewichts der Fliesen. Darüber hinaus ist diese Art von Fliesen nicht sehr empfänglich für Flecken und daher leicht zu reinigen. Aufgrund der positiven Eigenschaften sind Feinsteinzeugfliesen häufig in gewerblichen Räumen zu finden.
Um auf Oberflächenbelag (zumeist Estrich) Fliesen aufbringen zu können, muss die Belegreife (Belag ist reif für Belegung durch Fliesen oder anderes) erreicht sein, hierfür wird die Feuchtigkeit gemessen. Die Trocknung von Estrich hängt von vielen Faktoren ab, darunter Raumklima und Zeitspanne. Ein bloßes Abwarten ist nicht ausreichend.
Bei der Feuchtigkeitsmessung finden drei Verfahren Anwendung:
- Elektronische Feuchtigkeitsmessung: Zwei Elektroden werden in den Estrich hineingebohrt oder hineingedrückt.
- Prüfen im Trockenschrank: Proben des Estrichs werden bei 110 °C in einem sogenannten Trockenschrank getrocknet. Anschließend wird die Differenz aus feuchter und getrockneter Masse errechnet und in Prozent benannt.
- Messung mit der Calciumcarbid-Methode: Hier können Feuchtigkeitswerte sofort und direkt vor Ort bestimmt werden. Eine Estrichprobe von 10 bis 50 g wird zerkleinert und mit einer Calciumkarbidpatrone und mehreren Stahlkugeln in einen Druckbehälter mit Manometer gegeben. Durch Schütteln zerstören die Stahlkugeln die Glaspatrone. Dadurch reagiert das in der Estrichprobe enthaltene Wasser vollständig mit dem Karbid und bildet so Acetylen. Angezeigt wird am Ende der entstandene Gasdruck, der anhand einer Tabelle zur Bestimmung der tatsächlich vorhandenen Feuchte dienen kann.
Eine Fliese gilt als frostsicher, wenn sie einen Test von 50 Frost-Tau-Wechsel schadlos besteht. Frostsicherheit bedeutet, die Fliese nimmt kaum Wasser auf. Nicht der Temperaturwechsel allein kann eine Fliese zerstören, sondern vor allem das in ihr enthaltene Wasser (Feuchtigkeit). Um die Aufnahme von Wasser durch Fliesen zu verhindern, muss entweder sehr dicht gesintert werden oder eine Glasur zur Versiegelung von offenen Poren aufgetragen werden.
Eine Fuge ist ein Zwischenraum zwischen mehreren Fliesen. Mit ihrer Hilfe lassen sich Ungleichmäßigkeiten von Fliesen ausgleichen. Sind die Kantenlängen nicht exakt gleich, ergibt sich durch die Fugen trotzdem ein einheitliches Bild. Auch lassen sich die Fliesen auf diese Weise dichtend miteinander verbinden und es entsteht keine Lücke dazwischen. Weiterhin dienen Fugen dem Schutz der Fliesen vor Schäden. Allgemein werden folgende Fugenbreiten bei entsprechenden Fliesen empfohlen:
- Kantenlänge bis 100 mm: 2 mm Fuge
- Kantenlänge 100 mm bis 200 mm: 3 mm Fuge
- Kantenlänge 200 mm bis 600 mm: 4 mm Fuge
Der Fugenschnitt bezieht sich unter anderem auf die Verlegeart von Fliesen oder Platten auf Böden oder an Wänden. In diesem Fall meint der Fugenschnitt die Weiterführung der Wandfliesenfugen als geradlinig durchlaufende Fuge von der Bodenfliesen und vice versa (im Gegensatz zur versetzten Fuge).
G
Die Glasur ist eine klare, feste Schicht, die in unterschiedlichen Brennverfahren auf die Fliese aufgetragen wird. Nach dem Auftragen besitzt die Fliese eine glatte Oberflächenbeschaffenheit. Die Glasur dient in erster Linie als Schutz vor Feuchtigkeit, aber auch der farblichen Gestaltung der Fliese. Durch die Glasur gibt es eine Vielzahl an Designmöglichkeiten. Je nach Brennmethode, Brenngrad und den verwendeten Zusätzen können die Glanzstärken variieren. Dabei wird zwischen glänzend, halbmatt und matt unterschieden. Je nach Anwendungsbereich stehen Glasuren in verschiedenen Härtegraden und Schichtdicke zur Verfügung. Zu beachten ist, dass beispielsweise eine glänzende Glasur weniger Abrieb hat und daher rutschanfälliger ist als eine unglasierte Fliese.
H
Mit halber Versatz, auch Halbverband genannt, wird eine Verlegeart bezeichnet. Dabei werden Platten oder Fliesen regelmäßig versetzt verlegt, sodass die nächste Platten- oder Fliesenreihe jeweils um die Hälfte der vorherigen Reihe gelegt wird.
I
Die Imprägnierung ist ein Schutz gegen Verschmutzung bei offenporigen Fliesen- oder Plattenerzeugnissen (zum Beispiel Stein oder Terracotta). Durch die Imprägnierung soll vor allem das Einziehen von Flüssigkeiten wie Wasser, Ölen oder Getränken vermieden werden. Sie dient auch zur Pflege der Fliesen oder Platten. Für die Versiegelung können natürliche oder synthetische Öle verwendet werden.
K
Das Kiesbett ist eine Bettungsschicht aus Schüttungsmaterial und dient als Untergrund. Hierauf werden Fliesen oder Platten lose verlegt. Dabei bleiben die Fugen offen oder werden nur mit losem Sand befüllt. Diese Verlegeart kommt häufig im Außenbereich, zum Beispiel für den Belag von Terrassen, zum Einsatz und ist in der Regel schnell und günstig umzusetzen.
Die Kreuzfuge, oder auch Kreuzverband, ist eine Verlegeart beziehungsweise ein Verlegemuster. Die Fliesen werden gleichmäßig verlegt, sodass sich durchgängige Fugen bilden. Stoßfuge und Lagerfuge beziehungsweise Längsfugen und Querfugen treffen dabei in einem rechten Winkel am selben Punkt aufeinander.
M
Das Mosaik ist ein spezifisches Design in der Fliesenkunst und besteht aus kleinformatigen Steinzeug- oder Feinsteinzeugfliesen. Die einzelnen Fliesenstücke sind in der Regel nicht größer als 10×10 mm. In einem Mosaik können auch Fliesen aus unterschiedlichen Materialien wie Glas, Keramik oder Naturstein kombiniert werden. Die abgeschlagenen Fliesenteile werden auf einem Netz verlegt, das am Ende als Gesamtwerk ein großflächiges und individuelles Fliesenbild ergibt. Mosaike ermöglichen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Farbe. Sie enthalten beim Setzen – anders als großformatige Fliesen – einen hohen Fugenanteil und sind dadurch sehr tritt- und rutschsicher. Entsprechend werden sie gerne in Nassbereichen als Bodenbelag gewählt. Mosaikfliesen können am Boden, an der Wand und auch an einem gewölbten Untergrund angebracht werden.
Das Modulformat ermöglicht, dass Fliesen oder Platten mit verschiedenen Formaten eine einheitliche Größe (Kaliber) haben und in einem Raster verlegt werden können. Die Fliesen oder Platten müssen dabei ganz genau zugeschnitten werden. Das Modulformat ist die Summe aus dem Werkmaß und der halben Fugenbreite.
N
Das Nennmaß ist in der Theorie das ideale Maß der Kantenlänge einer Fliese. In der Praxis unterscheidet es sich oft vom Herstellermaß beziehungsweise dem Istmaß. Beträgt beispielsweise das Nennmaß einer 20er-Fliese 20×20 cm, kann das tatsächlich gemessene Istmaß davon abweichen und 19,7×19,7 cm betragen. Das Nennmaß findet vorwiegend im deutschsprachigen Raum Anwendung.
Der Nassraum kann sich im privaten oder gewerblichen Bereich befinden. Nach der DIN 18195 handelt es sich um einen Nassraum, wenn in einem Innenraum nutzungsbedingt so viel Wasser anfällt, dass zur Ableitung des Wassers eine Fußbodenentwässerung notwendig ist. Bäder, die sich im Wohnungsbau befinden und über keinen Bodenablauf verfügen, gelten nicht als Nassraum. Räume mit Bodenablauf oder Gefälle-Estrich (zum Beispiel bei barrierefreien Duschen) gelten als Nassräume. Das Wasser kann in Flüssigform oder in Gasform (zum Beispiel Wasserdampf) auftreten. In Nassräumen sind neben Einrichtungen für einen zügigen Wasserablauf unter anderem auch Boden und Wände entsprechend abzudichten.
O
Bei der Oberflächenveredelung wird bei Wand- oder Bodenfliesen die Oberflächenstruktur so verändert, dass sie leichter zu pflegen ist. Dabei können verschiedene technische Verfahren zum Einsatz kommen. Durch beispielsweise den Lotus-Effekt oder eine antibakterielle Beschichtung können Bakterien und Keime besser bekämpft und Reinigungen der Fliesen schneller vorgenommen werden.
P
Die Porosität beschreibt den Porenraum einer Fliese. Diese Poren sind mit Luft gefüllte Hohlräume und wirken sich auf Eigenschaften wie die Frostbeständigkeit aus. Als Messgröße dient das Verhältnis zwischen dem Gesamtvolumen und dem Hohlraumvolumen. Dabei wird zwischen einem offenen und einem geschlossenen Porenraum differenziert. Beim geschlossenen Porenraum wird das Volumen in Prozent angegeben. Der offene Porenraum lässt sich über die Menge an Wasser messen, die aufgenommen werden kann und wird prozentual zum Gesamtgewicht angegeben.
Q
Quellungen können in Verbindung mit großen Wassermengen entstehen. Dabei saugen Untergründe Wasser auf, wodurch sich ihr Volumen vergrößert beziehungsweise der Untergrund aufquillt. Dies kann zu einer Untergrunddestabilisierung führen, wodurch dieser zerbröckelt. Im Folgenden können sich unter anderem Schimmelpilze einnisten und weitere Schäden verursachen.
R
Randdämmstreifen beziehungsweise Randstreifen sind vor allem wichtig, wenn Fliesenfußböden verlegt werden. Die Streifen vermeiden den direkten Kontakt zwischen Bodenbelag und Wänden oder Türen und verhindern dadurch, dass der Bodenschall auf diese übergeht (sogenannte Schallbrücken).
Die Rutschfestklassen dienen dazu, die Rutschfestigkeit einer Bodenfliese genormt zu bestimmen. Insbesondere bei Nässe und Feuchtigkeit spielt die Griffigkeit der Oberflächen – und damit die Trittsicherheit – einer Fliese eine wesentliche Rolle. Im gewerblichen Bereich müssen bestimmte gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, um eine Begehungsgefahr bei Bodenbelägen zu vermeiden. Die Klassifizierung der Rutschfestigkeit reicht von rutschfest/rutschhemmend (R13) bis weniger oder kaum rutschfest (R9). Dabei spielt auch das Gefälle, angegeben in Grad, eine Rolle. In Schwimmbädern und Freibädern gilt eine gesonderte Klassifizierung, die das Barfußlaufen auf nassen Fliesen berücksichtigt.
Über Revisionsöffnungen oder auch Revisionsklappen kann auf Rohrleitungen von Dusche oder Badewanne, die verdeckt eingebaut sind, zugegriffen werden. Dafür wird eine Luke im Fliesenbereich belassen. Auf eine Trägerplatte werden die passenden Fliesen geklebt und die Öffnung damit abgedeckt. Das ermöglicht die Kontrolle oder Reparatur von Leitungen, ohne dass der Fliesenbelag beschädigt werden muss.
S
Die Schamotte ist ein feuerfester, künstlicher Stein aus tonerdhaltigen Mineralen. Durch ihren hohen Ton- und Aluminiumoxidanteil speichert die Schamotte langanhaltend Wärme und ist besonders hitzebeständig. In Kombination mit anderen Rohstoffen erhöht sie die Feuerfestigkeit keramischer Stoffe oder wird im Brennraum von Kaminöfen zum Schutz des Kaminkorpus eingesetzt.
Eine Scheinfuge ist ein Relief in einer keramischen Fliese, das optisch an eine Fuge erinnert, aber starr ausgebildet ist. Sie wird auch Schwind- oder Sollreißfuge genannt und dient im weitesten Sinne als Sollbruchstelle. Im Falle von Oberflächenveränderungen ist so eine kontrollierte Rissbildung möglich. Fliesenspiegel mit Scheinfugen sollten nur in Bereichen verarbeitet werden, die keine Bewegungen aufnehmen.
Spannungsrisse in Fliesen, Platten oder Mörtelfugen können unter anderem entstehen, wenn der Untergrund des Fliesenbodens fehlerhaft ist. Beispielsweise kann es zu solchen Rissen kommen, wenn Bodenbelag auf einen Estrich (unmittelbarer Boden) verlegt wird, bevor dieser komplett ausgetrocknet ist. Auch wenn Estrich und die Bauteile direkt miteinander verklebt werden und dadurch fest verbunden sind, können Spannungsrisse entstehen.
Von Steingut spricht man bei Fliesen, wenn es sich um ein keramisches Material handelt, das durch seine hohe Wasseraufnahmefähigkeit nicht frostsicher ist. Steingutfliesen sind besonders für den Innenbereich geeignet. Glasiert können auch Steingutfliesen eine gute Wasserdichtigkeit erhalten – jedoch nicht zu 100 Prozent. Der Vorteil bei der Wahl von Steingutfliesen ist, dass sie sich gut bearbeiten lassen und somit sehr variabel als Dekorationsobjekt eingesetzt werden können.
Steinzeug ist ein keramisches Fliesenmaterial, das im Gegensatz zum Steingut einen dichten Porenraum besitzt und dadurch nur sehr wenig Wasser aufnimmt. Daher ist Steinzeug für alle Bodenbeläge geeignet und kann im Gegensatz zur Steingutfliese auch im Außenbereich eingesetzt werden. Durch die hohe Dichte ist es zudem frostsicher. Als klassische Wandbeläge wird Steinzeug in der Küche oder im Badezimmer verwendet. Steinzeugfliesen für den Fußboden werden immer extra gekennzeichnet.
T
Der Tiefenverschleiß klassifiziert den Abrieb der Fliesenoberfläche nach der DIN EN ISO 10545-6 Norm. Je geringer der Abrieb ist, desto resistenter ist die Keramikfliese gegen Verschleiß. Der Grad wird am Scherbenabrieb gemessen, der bei schleifender, reibender Beanspruchung entsteht und in Materialnormen als Mindestanforderung festgelegt ist. Der Tiefenverschleiß ist bei Fliesen mit einer dicken, harten Glasur am geringsten.
Die Trittsicherheit bei Bodenbelägen ist besonders wichtig und minimiert die Rutschgefahr. Im Gewerbe gelten bestimmte Anforderungen an die Rutschfestklassen, um je nach Umgebung ein gefahrloses Begehen sicherzustellen. Im privaten Bereich gibt es bisher keine Vorschriften, sondern lediglich Richtlinien zur Orientierung für Bauherren. Generell gilt aber, dass in gefliesten Bereichen mit viel Feuchtigkeit und Nässe auf eine hohe Rutschfestigkeit und Trittsicherheit der Fliesen geachtet werden sollte.
Gerne beraten wir Sie in unserem Fliesenfachgeschäft auch persönlich beim Fliesenkauf und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite! Wir sind Ihr Fliesenhersteller im im Raum Mannheim & Heidelberg.